Neuraltherapie nach Huneke
Schmerzhafte Zustände, die durch den Teufelskreis Schmerz-Muskelverspannung- Durchblutungsstörung- Schmerz verursacht und unterhalten werden, können durch Injektionen von örtlichen Betäubungsmitteln ("Lokalanästhetika") z.B. Procain, die genau an den richtigen Ort (häufig in der Nähe von Nerven bzw. Ganglien) gespritzt werden geheilt werden. Es gibt weitere spezifische Anwendungen wie z.B. die Herd- und Störfeldtherapie, wo durch An- oder Unterspritzen von Narben und anderen Störzonen normale Körperregulationsvorgänge wieder in Gang gesetzt werden können. Teilweise kommt es zu so genannten "Sekundenphänomenen", wenn lang anhaltende bisher der Therapie trotzende (Schmerz-) Zustände |
nach der Injektion des Lokalanästhetikums an einen Herd oder ein Störfeld, "in derselben Sekunde" beseitigt werden. |
Der Begriff Neuraltherapie geht auf die Brüder Huneke zurück, die in den zwanziger Jahren die Möglichkeit entdeckten, Lokalanästhetika (Procain oder Lidocain) nicht nur zur Betäubung, sondern auch als Heilmittel einzusetzen. Die Neuraltherapie kennt dabei verschiedene Wege, dem Patienten zur Heilung zu verhelfen. SegmenttherapieDurch einen Schmerz verkrampft sich die umliegende Muskulatur, die Blutversorgung gerät an dieser Stelle ins Stocken und damit auch der Abtransport der Stoffwechselschlacken. Dadurch verstärken sich wiederum die Schmerzen und die Regulationsstörungen schaukeln sich immer weiter auf, bis sie aus dem lokalen Gebiet überspringen und zu diffusen Krankheitserscheinungen führen. Hier wird Procain direkt in das schmerzerregende Körpersegment injiziert, um eine natürliche Stabilisierung der Zellen zu erreichen. Damit werden sie an die im Körper laufenden Regelkreise wieder angeschlossen und der circulus vitiosus wird unterbrochen. Gute Heilerfolge lassen sich z.B. bei Neuralgien, Rheuma, Ischias, Hexenschuss und chronischen Kopfschmerzen erzielen. Auch eine subkutane Injektion, die sog. Quaddelbehandlung, hat sich besonders bei chronisch-rheumatischen Schmerzen als einfach und wirkungsvoll erwiesen. Der Patient wird schon nach kurzer Zeit eine Linderung oder Ausschaltung der Schmerzen und eine Besserung der Gesamtkonstitution erfahren. StörfeldtherapieUntersuchungen haben bewiesen, dass Entzündungen, Narben, erkrankte Zähne, Verletzungen, Fremdkörper, Bakterienherde oder Narben Störungen im Körper verursachen und damit den gesamten Gleichgewichtszustand belasten können. Man geht davon aus, dass ein im Körper befindliches Störfeld irgendwann aktiv wird und über die Nervenbahnen auch andere Regionen irritiert sowie |
Sekundärerkrankungen verursachen kann. Betroffen werden dann insbesondere bereits geschwächte Organe. Gelingt es, das Störfeld auszuschalten, wird auch die Fernstörung beseitigt. Von dem sogenannten Sekundenphänomen, das auch bereits von den Gebrüdern Huneke entdeckt und nachgewiesen werden konnte, spricht man, wenn bei der Injektion des Neuraltherapeutikums in das schuldige Störfeld alle Fernstörungen im Körper sofort verschwinden. Der Patient wird im Moment schmerzfrei, ohne die Zusammenhänge zwischen Störfeld und Sekundärschmerz vorher geahnt zu haben. Neuraltherapie nach HunekeNeuraltherapie nach Huneke ist als Regulationstherapie eine Ganzheitstherapie. Der richtig mit Neuraltherapeutika gesetzte Heilreiz wird vom Gesamtvegetativum beantwortet, auf dessen Bahnen die Wege zur Krankheit und Heilung verlaufen. Segmenttherapie nach Huneke bedeutet gezielte Procain- bzw. Lidocain-Anwendung im Bereich der Erkrankung. Die mit ihr erzielte Besserung steigert sich bei der Wiederholung bis zur Heilung Krankheiten, besonders die chronischen, können aber auch von einem Störfeld bedingt sein, wobei jede Stelle des Körpers zum Störfeld werden kann. Injektionen an das Störfeld heilen störfeldbedingte Krankheiten, soweit das anatomisch noch möglich ist über das Huneke-Phänomen. |