Arthrose und Knorpelverletzungen
Arthroskopische Operation bei Arthrose und KnorpelverletzungAls Folge von Verletzung, Überbeanspruchung oder durch mechanische Störfaktoren kann es zum Knorpelschaden im Kniegelenk kommen. Man unterscheidet 4 Stadien:
So kann z.B. durch einen schon längere Zeit vorliegenden Meniskusriss aufgrund der mechanischen Störung ein Knorpelschaden an den angrenzenden knorpeligen Gelenkflächen des Ober- und Unterschenkels entstehen. Durch minimale Einklemmungen der abgerissenen Meniskusteile in den Gelenkflächen entstehen Ausfransungen bis hin zum völligen Abrieb der Knorpelfläche. Die Prognose bezüglich Belastbarkeit, Reiz- und Beschwerdefreiheit nach einem arthroskopischen Eingriff bei einem Meniskusriss hängt entscheidend davon ab, welche Knorpelschäden bereits durch die Verletzung entstanden sind. Ausgefranster und aufgerauter Knorpel wird arthroskopisch mit motorisierten Spezialsaugschneideinstrumenten geglättet. Alle losen Teile werden aus dem Gelenk herausgesaugt. Für 1 - 4 Wochen, je nach Ausdehnung des Befundes, muss das Bein nach der arthroskopischen Operation zur Schonung des Knorpels mit zwei Unterarmgehstützen entlastet werden. Ist der Gelenkknorpel bereits bis auf den Knochen abgerieben, besteht die Behandlung darin, diesen Knochen von seiner oberflächlich abgestorbenen Schicht zu befreien, damit dort ein so genannter Ersatzknorpel nachwachsen kann. Mit einem motorisierten Fräsinstrument wird nun der Knochen soweit oberflächlich angefräst, bis die Blutversorgung des Knochens freigelegt ist. Nur so ist es möglich, dass innerhalb von etwa 3 - 6 Monaten aus der Tiefe des aufgefrästen Knochens heraus ein knorpelartiges Ersatzgewebe nachwachsen kann, das die Funktion des verlorengegangenen Gelenkknorpels zum großen Teil übernimmt. Damit diese Deckschicht möglichst dick und belastbar wird, ist es notwendig, dass der Patient nach dieser arthroskopischen Operation, auch Abrasioarthroplastik genannt, das Gelenk für ca. 6 Wochen unter Benutzung zweier Unterarmgehstützen |
entlastet; d.h. das operierte Bein darf für diese Zeit nur unter Bodenkontakt quasi "mitlaufen". Diese Art der Fortbewegung ist sehr schnell erlernbar und wird Ihnen durch uns gezeigt. Erzeugung von Ersatzfaserknorpel (Microfracturing nach Steadman, Abrasionschondroplastik, Pridie-Bohrung):Im Falle eines Knorpelschadens bis auf den Knochen (subchondraler Knochen) muss versucht werden, ein den Knorpeldefekt deckendes Ersatzgewebe zu schaffen. Dies wird dadurch erreicht, dass die harte Knochenschicht aufgebrochen wird und Knochenmarkszellen sowie Blut in den Knorpeldefekt eindringen können. Einige dieser Zellen sind noch undifferenzierte (pluripotente) Zellen, welche sich noch in unterschiedliche Zellen umwandeln können. Die Entwicklungsrichtung wird durch die Umgebung bestimmt in welcher sich die Zellen befinden, d.h. in der Knorpeldefektzone erhalten sie die Information, sich zu Knorpelzellen zu differenzieren, dadurch kann ein Knorpelersatzgewebe erreicht werden (Faserknorpel). Welches der o.g. Verfahren zur Anwendung kommt, entscheidet die Art des Knorpeldefektes. |